Andalusien
Dehesa los Pedroches
Eine Dehesa ist eine Art Ökosystem, einzigartig in der Welt, die in Spanien im südwestlichen Teil zu sehen ist. Hierbei handelt es sich um mediterrane Wälder, die durch den Menschen gestaltet wurden, da sie sonst nicht nutzbar wären. Man findet sie im Prinzip in der Extremadura, Andalusien. Castilla y León, Castilla La Mancha und Madrid. Das Wort Dehesa kommt von dem Wort DEFESA und bedeutet auf Lateinisch Verteidigung oder abgegrenzte Weide.
Der Ursprung der Dehesa de los Pedroches geht bis in die Wiedereroberung zurück. Die Viehzüchter begannen mit der Errichtung von Zäunen, um sie gegen das Vieh zu schützen, das zur Transhumancia gehörte. Jeder Liebhaber des iberischen Schinkens kennt die Herkunftsbezeichnung “Valle de los Pedroches”. Die Dehesa de los Pedroches bekam von den Arabern den Namen “Tal der Eicheln" und hat eine Größe von 300.000 ha. Der Ort mit den meisten Bewohnern dort ist Villanueva de Cordoba inmitten der Dehesa, wo es auch ein Interpretationszentrum gibt, wo man mehr Infos bekommt.
Zur Biodiversität der Dehesa gehören verschiedene Eichen, die die von den Schweinezüchtern hochgeschätzten Eicheln produzieren. Büsche gibt es wenig und wenn nur zeitweise. Hierzu zählen Zystrosen, Ginster, Thymian und Rosmarin.
Wegen der vorwiegenden Nutzung der Dehesa von extensiver Viehzucht besteht die Fauna aus Schafen, Ziegen, Rindern und iberischen Schweinen. Es gibt dort auch Wildtiere zu sehen. Mit mehr als 20 Säugetieren und 60 Vogelarten sind einige vom Aussterben bedroht. Hierzu gehören Luchse und der iberische Kaiseradler.
Genutzt wird die Dehesa vom iberischen Schwein, dessen Produktion seit 2014 immer weiter anstieg. 2017 produzierten die Dehesas 1.3 Millionen Iberische Schweine, die mit Eicheln gefüttert werden. Neben dem Jagdsport, sei noch die Produktion von Brennholz, Kork, von denen jedes Jahr etwa 88000 Tonnen produziert werden, immerhin 30% der Weltproduktion und der Tourismus zu erwähnen.
Altramuces - Lupinenkerne
Mein fast toxisches Erlebnis
Ich bin eines Tages von Yeste, Segura de la Sierra in die Provinz Jaen gefahren. Dort wollte ich auf einer Rundreise 2 Nächte in Baños de la Encina verbringen, bekannt unter den schönsten Dörfern Spaniens. Dieses Dorf liegt auf einem Hügel von Mauern umgeben. Auf der einen Seite das Hotel, auf der Anderen die Burg,,siehe unten.
Ich bezog also mein Quartir im Erdgeschoss und ging in die Bar, um etwas zu trinken. Dort stellte man mir eine Schale mit Lupinenkerne (Altramuces) als Tapa zu essen hin.
Von zuhause wusste ich, dass die Dinger giftig sind, deswegen war ich nicht wenig erstaunt, die hier zum Getränk dazu zu bekommen.
Ich habe schon seit Jahren die Zeitschrift ECOS abonniert, die für solche, die schon gut spanisch können, eine gute Ergänzung ist, um es zu perfektionieren. Dorthin habe ich eine entsprechend besorgte Frage geschickt und bekam zu meinem Erstaunen eine sehr schnelle Antwort.
Diese Lupinenkerne sind tatsächlich giftig. Ich habe bei meiner Anfrage auf spanisch,,um neinen Wortschatz zu perfektionieren, das Wort “venenoso” genutzt, hätte aber gemäß der Antwort das Wort “toxico” nutzen sollen, was aber beides das Gleiche bedeutet. Grund warum sie trotzdem lecker sind: Sie werden über 10 Stunden in Wasser eingelegt, also das Gift quasi herausgewaschen. Dieser Geschichte zu Ehren gab es später noch einen kleinen Artikel in der bereits genannten Zeitschrift mit eben dieser Erklärung.
Hier noch zwei schöne Fotos des Dorfes, wo der Besuch des Castillos (Burg) noch interessant ist. Die Führung, leider nicht auf deutsch, erzählte u.a. davon, wie die Bewohner der Burgen damals mit anderen Burgen kommunizierten. Beeindruckend auch noch die vielen Olivenfelder, die man auf dem Weg dahin und später weiter zu Gesicht bekam.
Aber das Oliven-Thema und der Besuch des Museums in Baños del Obispo kommt dann in einem anderen Block.