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CASTILLA LA MANCHA

Viaje por la Alcarria

Viaja por la Alcarria - Buch von Camilio Jose Cela.

Vielleicht habt Ihr schon mal von diesem Nobelpreisträger gehört. Er hat von 1946 -1963 Spanien durchwandert, wo 1948 dieses Buch entstand. Am 6. Juni 1946 nahm Cela den Frühzug nach Guadalajara. Weiter ging es über die Straße nach Zaragoza an Taracena, Valdenoches vorbei nach Torija. Weiter ging es am nächsten Tag Richtung Brihuega und später über Magoso de Tajuña nach Cifuentes und dann über Gargoles de Arriba und Gargoles de Abajo bis Trillo. Von da ging es dann über den Fluss Tajo bis Viana de Mondéjar. Der dortige Bürgermeister hat Ihm ein Auto zur Verfügung gestellt, mit dem es dann über Budia und Durón und Córcoles nach Sacedon weiterging. Er fuhr auch an der Presa de Entrepeñas, Alhondiga und später mit dem Bus über Fuentelviejo und Hueva bis Pastrana und Zorita de los Canes.

Das ging jetzt vermutlich zu schnell, oder? Ich bin oft in der Gegend. Sie lässt sich wunderbar zum Beispiel von Mondejar (siehe anderer Blog) bereisen.

Was kann ich auf der Reise empfehlen:

Ein Besuch in Brihuega. Das lohnt sich insbesondere am Sonntag, wenn es dort einen mittelalterlichen Wochenmarkt gibt. Ein Rundgang an der Kirche Santas Maria de Peña, dem Castillo und an der Stierkampfarena vorbei lohnt sich allemal.

Ich mache dann gerne einen Abstecher an den riesigen Lavendelfeldern Richtung Sigüenza vorbei, durch den Ort Saelices de la Sal (hierzu gibt es bald einen extra Blog)  und dann in Cifuentes wieder in Richtung Sacedon die schon oben genannte Presa zeigt mir immer, wie viel es in letzter Zeit geregnet hat. Vorher mache ich aber noch einen Abstecher nach Trillo, natürlich nicht um die Central Nuclear (Kernkraftwerk) zu besuchen, sondern weil der Ort jedenfalls in dieser Zeit einen unendlich wertvollen Schatz zu bieten hat. Dort kreuzen sich zwei Flüsse. Der große Fluss Tajo zum Einen, wo man über eine schöne Steinbrücke rüber gehen kann und an der Seite der Fluss Cifuentes (nach dem gleichnamigen Ort nicht weit entfernt). Dort sind die Cascaden zu bestaunen. - Absolut sehenswert! Vielleicht treffen Sie dort auch auf einen Deutschen namens Max, der dort lebt. Ich habe es bisher nicht versucht, ihn zu treffen, bin aber gerne in der dortigen Bar auf dem Platz auf der rechten Seite des Flusses, um etwas zu trinken, wo es immer leckere kleine Speisen dazu gibt. Vermutlich sind wir uns dort auch schon mal über den Weg gelaufen. Wenn man in den beiden ausführlich beschriebenen Orten nicht länger bleiben will, als notwendig, ist diese Tour z.B. von Mondejar gut an einem Vormittag zu schaffen. Wem das zu klein ist, muss dann doch zum Naturpark Monasterio de Piedra fahren. Auch Pastrana und Zorita de los Canes lohnen einen kurzen Besuch.

MONDEJAR

Eine knappe Stunde vom Flughafen Madrid in südöstlicher Richtung entfernt liegt das Städtchen Mondejar. Mal abgesehen von einem schönen Marktplatz und der Kirche Santa Maria Magdalena hat die Stadt mit ihren gut 2700 Einwohnern nicht viel zu bieten.

Sie hat aber noch einige wichtige kleine Tresore, die absolut sehenswert sind, aber nicht einfach, sie zu besuchen. Ich nutze diesen Ort bei meinen Spanien-Besuchen als Ausgangspunkt für meine Reisen. Das Hotel Casona de Torres muss hier einmal erwähnt werden. Hier fange ich immer meinen Urlaub an, wenn ich in Madrid lande. Dieses drei Sterne Dorfhotel liegt mitten im Zentrum. Angeschlossen ist eine Cafeteria, wo man neben Getränken aller Art auch allerhand zu Essen bekommt. Wenn ich nicht im Feinschmecker-Restaurant im Hotel gegessen habe, habe ich dort selten gegessen, dafür gerne das eine oder andere Glas Bier getrunken, wo es immer einen Happen zu essen dazu gab. Das Restaurant unten im Hotel ist natürlich den Einheimischen bekannt, die den Ort insbesondere am Wochenende auch gerne aufsuchen. Vor einigen Jahren sind sie sogar vom Michelin Guide empfohlen worden. Das und die hohe Bewertung bei Booking sind jedenfalls bisher immer gerechtfertigt gewesen.

Eines schönen Nachmittags im Oktober klopfte es an meiner Zimmertür. Eine der Hotelbesitzer stand vor der Tür und lud mich ein, bei der Weinlese dabei zu sein. Er hat mich in der angrenzenden, bereits erwähnten Cafeterria nach dem Kaffeetrinken abgeholt und wir fuhren in seinem alten Kastenwagen aufs Feld, gerade oberhalb der Stadt. 

Dort fand ich viele Weinfelder, die man auch sieht, wenn man Mondejar in Richtung Albares verläßt.

Ein sehr hohes Gefährt fuhr gerade über den Weinreben hinweg,um eine der letzten Reihen auf beiden Seiten zu ernten. Hier, wie auch anderswo, unterscheidet man zwischen der maschinellen Ernte und der, die wegen der Hanglage, mit der Hand geerntet werden muss. Auf der Gesamtfläche von 750 ha werden in und um Mondejar Macabeo (Viura), Malvar und Airen und bei den Rotweinen die Rebsorten Tempranillo (Cencibel), Garnacha und Cabernet Sauvignon am häufigsten geerntet.

Als wenn das nicht schon eine große Überraschung war, bekam ich an diesem Tag noch mehr zu sehen. Wir fuhren zurück ins Dorf und gingen zu Fuß weiter…

Das ist ein alter Weinkeller. Diese Fässer sind aus Gips, ein billiger Baustoff seinerzeit. Mit Pumpen wird der Wein in die einzelnen Behälter gepumpt und gelagert. Sicher bekommen wir als Tourist den Wein aus der Flasche, der auch in Mondejar inzwischen in normalen Weinlagertanks gelagert wird…. Aber es ging noch weiter…

Wir gingen dann zur hiesigen Wein Cooperative, wo die Weintrauben, die wir kurz vorher geerntet haben, angeliefert wurden. Bevor sie abgeladen wurden, entnahm eine junge Dame eine Probe und maß mit einem Refraktometer den Zuckergehalt des Weines. Das Resultat spielt beim Verkaufspreis der Weintrauben an die Kooperative eine Rolle. Dieses Jahr war man mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Dort wurde mir dann auch die Lagerung und der Verkauf gezeigt. Auch hier fiel mir auf, dass es Rotweine in billigeren Plastikbehältern gab. Sie werden bei Mischgetränken wie Vino con Gaseosa serviert und stammen von nicht reif gewordenen Trauben. Als wir dann wieder auf dem Plaza Mayor zurück waren, wollte mir der Hotelier unbedingt noch was zeigen. 

Das war ein Haus dicht neben der Kirche, wo ein älteres Paar drin wohnte, das uns öffnete. Im Eingang fanden wir die vielen Wasserbehälter, die Äpfel und die herunterhängenden Weintrauben. Die Stufe weiter runter gehen, bekamen wir erst die Holz-/ und dann die Gips Amphoren zu Gesicht. Die Luft war hier gut, obwohl wir uns in einem kellerartigen Gewölbe befanden. Auch warm war es nicht wirklich, so dass das ein idealer Ort war, Obst, Wasser und Wein etc. zu lagern. Leider sieht es so aus, dass der Hotelier, sein Bruder und ein Bekannter in Kürze in Renten gehen werden. Wir werden sehen, mit welchem Enthusiasmus die Nachfolge dieses Erbe antritt. 

Wenn der Lavendel in Brihuega blüht...

Die Gemeinde Brihuega (Guadalajara) ist neben dem sehenswerten Ort auch für die riesigen Lavendelfelder bekannt. Sie werden auf mehr als 2.000 ha angebaut. Sie blühen im Juli. Die Qualität lässt sich nur im Juni bestimmen, da sie stark vom Klima im Frühjahr abhängig ist. Die Felder können jederzeit besucht werden. Schön zu sehen sind sie z.B. auf der Straße nach Sigüenza.

Früher wurde auf den Lavendelfeldern Getreide angebaut, die einen eher schwachen Ertrag brachten, aber auch der Lavendel leidet unter dem Klimawandel, insbesondere unter der anhaltenden Trockenheit. Der Anbau des Lavendels begann zu Beginn der 90er Jahre. Ein Landwirt hat auf einer Reise durch Frankreich Ableger mitgenommen und hier gepflanzt. Er und einige andere Landwirte um Brihuega haben sich dann zusammengeschlossen und neben dem Anbau von Lavendelfeldern auch eine Destille gebaut. Die Ernte der Felder beginnt normalerweise Ende Juli/Anfang August, wenn die Blüten einen gräulichen Farbton angenommen haben und endet normalerweise in der dritten Augustwoche. Aus der Destille werden aus 2 Millionen Blüten 2 Sorten Essenzen für Parfüms, Kosmetik, Medizin und Dekoartikel hergestellt, die immerhin 10% der weltweiten Produktion ausmachen. Geerntet wird der Lavendel mit Mähdreschern. 90 % der Ernte wird nach Europa, Japan und in die USA exportiert.  Viele Touristen kommen jedes Jahr aus aller Welt, um Fotos zu machen. Auch ein Festival gibt es jedes Jahr im Sommer, wo die Balkone von Brihuega liebevoll mit Lavendelblüten dekoriert werden. Die Blüte verändert sich  je nach Sonneneinstrahlung in der Farbe, so dass sie am stärksten morgens früh, vormittags und abends zum Sonnenuntergang zur Geltung kommen.

Reiner Büch
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